Wednesday, March 5, 2014

Wäsche waschen * im Schnee * bei minus 15 Grad

Es versprach ein schöner Tag zu werden. Ich hoffte, am Nachmittag würden sich sonnige minus 8 Grad ausgehen. Am Vorabend bereits stellte ich knapp 50 Liter Wasser auf den Ofen, damit es über Nacht warm werden konnte. Am Morgen jedoch verkündete Gaetan, dass er nach Eagle fahren würde. Er schlug vor, die Wäsche gleich zu waschen, damit er dich Generator-Aufsicht übernehmen konnte. Gesagt, getan. Ich zog Anya (und mich selber) warm an, nahm meine extra-langen Gummihandschuhe und das Waschpulver mit nach draußen, holte vom Nebenraum die schmutzige Bettwäsche und wir richteten die Waschmaschine her für den Betrieb. Wir maßen minus 15 Grad.

Die Waschmaschine steht bei uns auf dem überdachten Bereich vor dem Lagerraum. Im Haus haben wir nämlich zum Einen keinen Platz dafür und zum Anderen haben wir ohnehin keine Abwasserleitungen im Haus. Ich wischte die Waschmaschine aus - ein paar Tannennadeln finden immer ihren Weg in die Waschtrommel - und holten das warme Wasser aus dem Haus: Erst transferierte ich das heiße Wasser von Töpfen in einen 20-Liter-Eimer, den ich dann raus und um das halbe Haus herum zur Waschmaschine schleppte. Im Gesamten verbrauchte ich für die Operation (Waschen und Spülen) 120 Liter oder 6 Eimer Wasser. Anya inspizierte Wasser, Wäsche und Waschtrommel genauestens.

Als das Wasser, das Waschmittel und die Wäsche in der Waschmaschine waren, startete Gaetan den Generator. Die Waschmaschine summte ganz kurz, und dann passierte weiter gar nichts. Nach drei vergeblichen Versuchen während derer ich mich fragte, was ich wohl mit der nassen Wäsche und dem Wasser machen würde, wechselte Gaetan zum großen Generator. Und der schaffte es endlich, die Waschmaschine mit all ihren gefrorenen Teilen und Schmiermitteln in Gang zu setzen.

Nach dem Waschgang musste ich die Waschmaschine auf "Leerlauf" schalten und die einzelnen Wäschestücke raus nehmen und auswringen. Anya war während der gesamten Operation sehr brav und spielte mit einem Holzbrett "rutschen". Ich vergewisserte mich, dass sie ihre Handschuhe an hatte, damit wir nicht mit Holzsplittern zu kämpfen haben würden.

Als ich dann das Wasser aus der Waschtrommel ablassen wollte, stellte sich heraus, dass der Schlauch blockiert war - wahrscheinlich war Wasser darin gefroren. Also schöpfte ich meine 120 Liter Wasser von der Waschtrommel in einen Abwassereimer und trug den dann weg zum Entleeren. Spülen war genau die selbe Prozedur wie Waschen, problemlos wenn auch anstrengend. Als auch das erledigt war und das Wasser wieder in der Wildnis war, gingen Anya und ich noch Frischwasser holen, bevor wir uns ins Haus begaben, um die Bettwäsche aufzuhängen. Nun tropft es hinter mir und ich frage mich, ob ich wohl jemals eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion haben werde, oder ob ich damit zu viel vom Schicksal verlange.
Wäsche waschen, 5.3.2014
 
Wäsche trocknen, 5.3.2014

2 comments:

  1. hi manuela,
    das hört sich wirklich verflixt kompliziert an. und ist es sicher auch. man kann sich das gar nicht vorstellen, wie umständlich das sein kann und wieviel mühe das erfordert, wenn man (selbst) eine maschine einfach im keller hat und die geschleuderte wäsche rausnimmt....
    großes kompliment an dich !
    ganz liebe grüße
    margit

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  2. Liebe Manuela ganz große Hochachtung ich könnte das nicht du bist sehr tüchtig,Bravo. wünsche euch weiterhin viel Glück,Freude und Zufriedenheit. Ilse.

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