Wednesday, April 1, 2015

Frühling in der Wildnis?

Während wir hören, dass in Österreich bereits Bärlauch geerntet wird, freuen wir uns, wenn das erste Schmelzwasser tropft und der Schnee vom Blechdach rutscht. Die Schneedecke ist jedoch noch sehr dick, und der Boden darunter ist seit September letzten Jahres gefroren. Nur an sonnenexponierten Stellen zeigen sich die ersten schneefreien Stellen.

Wir verbringen sehr viel Zeit draußen und haben vor einigen Tagen sogar schon unsere Picknick-Saison eröffnet. Auch unsere Gartensaison hat bereits begonnen: Tomaten-, Gurken- und Zucchinipflanzen werden hoffentlich bald auf unseren Fensterbrettern wachsen. Derzeit wächst alles noch sehr langsam, weil einfach die Wärme fehlt. In den Garten dürfen meine Pflanzen erste Ende Mai übersiedeln, wenn es keinen Nachtfrost mehr gibt.

Die Tage sind allerdings schon sehr lang. Um 22.30 Uhr ist es noch hell draußen. Und um 6 Uhr morgens kann man sich auch schon wieder ohne Taschenlampe zu Recht finden. 
Erstes Picknick der Saison... im Schnee, 25.3.2015

Schneehaus mit Ofenröhre über der Feuerstelle, 27.3.2015

Anya und Manuela: Letztes Feuer der Saison im Schneehaus, 27.3.2015

Familienfoto beim Picknick (Anya hatte keine Zeit für ein Foto: Sie spielt im Hintergrund), 28.3.2015

Anya wärmt sich die Finger am Picknick-Feuer, 28.3.2015

Anya auf der Suche nach Frühlingsblumen für Mama, 29.3.2015

Anya pflückt (Trocken-)Blumen für Mama, 29.3.2015

Sunday, February 15, 2015

Flug von Dawson City nach Poppy Creek



Am 10. Februar war es endlich so weit. Nach einer Woche in Dawson City sollte es endlich nach Hause gehen! Anya machte am Morgen nach dem Aufstehen gleich einen kleinen Freudentanz!
Um 10.45 Uhr rief uns der Pilot an. Wir sollten um 12.30 Uhr auf dem Flughafen sein. Ich hatte schon alle unsere Sachen in Schachteln verpackt. Die Koffer seien zu sperrig, sagte der Pilot, und sie bleiben daher bis Mai im Keller meiner Freundin in Dawson. Wir zogen uns unsere warmen Sachen an. Es war noch immer minus 40 Grad kalt. Und dann borgten wir einen Schlitten aus und fuhren in die Stadt. Zu dem Bekannten, der uns zum Flughafen bringen wollte. Dort holten wir sein Auto ab und fuhren zum Lebensmittelgeschäft, wo wir schon am Vortag alle unsere Lebensmittel gekauft, bezahlt und in Schachteln verpackt hatten. Sechs Stück. Während ich das Auto belud, wartete Anya geduldig im Auto.
Dann fuhren wir zum Haus meiner Freundin und holten unser Gepäck sowie eine weitere Schachtel Lebensmittel ab. 4 Schachteln, eine Reisetasche mit Rollen und einen “Drybag”. Dann fuhren wir zurück in die Stadt und holten unseren Bekannten ab. Er fuhr uns zum Flughafen, half, unsere Schachteln zu entladen, und fuhr dann zurück in die Stadt. Wir warteten im geheizten Warteraum auf den Piloten. Draußen maßen wir noch minus 35 Grad. Es war 12.45 Uhr.
Wir aßen ein Sandwich. Um 13.15 Uhr kam der Pilot. Während er das Flugzeug tankte, brachten wir unsere Schachteln zur Gepäckstür in der Außenmauer. Der Pilot parkte das Flugzeug an der anderen Seite der Wand und lud dann unsere ganzen (ja, alle!!!) Sachen in das Flugzeug. Nur Anya hatte keinen Sitzplatz mehr. Das Flugzeug war für 2 Leute (Pilot und ein Fahrgast) plus Gepäck ausgelegt. Falls ein dritter Mensch mitfliegen will, muss man normalerweise mit leichtem Gepäck reisen. Da Anya aber so ein Fliegengewicht ist, durfte sie auf meinem Schoss reisen.
Erst stieg ich also ins Flugzeug und gurtete mich an. Dann kam Anya nach. Auf meinen Schoss. Dann kam der Pilot und es war plötzlich etwas eng im Cockpit.
Das Flugzeug war im Nu in der Luft. Und Anya war in Null Komma Nichts eingeschlafen. Nach 28 Minuten Flugzeit (!) wegen des starken Rückenwindes waren wir auch schon in Poppy Creek. Gaetan erwartete uns. Das Wiedersehen war sehr schön für alle Beteiligten.
Wir entluden meine Schachteln und packten alles (ja, wirklich!) auf den einen Schlitten, den Gaetan gebracht hatte. Dann flog der Pilot weg und wir fuhren zu dritt mit einem Schneemobil und all meinen Schachteln nach Hause.










In Dawson City bei minus 45 Grad



Wir kamen am 30.1. im Yukon an. Am 31.1. sank die Temperatur von minus 18 auf minus 35 Grad. Am 2.2. flogen wir nach Dawson City wo uns minus 45 Grad erwarteten. Eine Woche lang war es so kalt, bevor es am Tag unseres Weiterfluges nach Poppy Creek endlich wieder wärmer wurde – minus 30 Grad. Aber das machte schon einen angenehmen Unterschied. 

Wir waren die ersten vier Nächte nach unserer Rückkehr nach Dawson City bei einer bekannten Familie mit zwei Kindern. Da es so kalt war, verbrachten wir die meiste Zeit des Tages im Haus (die Familie lebt 15 km von Dawson City entfernt). Einmal pro Tag gingen wir für eine Weile nach draußen (siehe voriger Eintrag).

Am Freitag übersiedelten wir zu einer Freundin, die direkt im Ort lebt und blieben weitere vier Nächte bei ihr. In dieser Zeit gingen wir auch jeden Tag nach draußen, allerdings nicht nur zum Vergnügen, sondern um in die Stadt zu marschieren (20 Minuten) um einzukaufen (Samstag, Montag), Mittagessen zu besorgen (am Sonntag luden wir die Freundin zum Essen ein), und um das Auto eines Bekannten abzuholen (Dienstag), der uns zum Flughafen fuhr. Die ersten paar Male war Anya entweder schon nach kürzester Zeit erschöpft (wenn sie selber lief, weil sie so viel Gewand trug) oder gleich kalt (weil sie im Schlitten saß). Beim dritten und vierten Mal zog ich ihr meine dicke Daunenjacke an und gab noch eine Wärmeflasche mit zu ihr rein und sie blieb schön warm. So warm, dass sie auf dem Nachhauseweg sogar einschlief!


Anya auf dem Spielplatz bei minus 45 Grad, 7.2.2015



Wednesday, February 4, 2015

Auf dem Weg nach Hause in die Wildnis

Anya und ich durften einige wunderschöne Monate in Oberösterreich verbringen. Der Abschied von Familie und Freunden fiel uns wie immer sehr schwer.

Die Heimreise fühlt sich - auch wie immer - wie eine wahre Weltreise an:
Am Donnerstag, 29.1. wurden wir von meinen Eltern nach Wien in ein Hotel nahe beim Flughafen gebracht. Am 30.1. mussten wir um 4.30 Uhr aufstehen und um 5 Uhr per Shuttle zum Flughafen fahren. Um 6.30 Uhr ging es per Flugzeug über London (2,5 Stunden Flugzeit gefolgt von 6 Stunden Wartezeit am Flughafen) nach Vancouver (9 Stunden Flugzeit gefolgt von 5 Stunden Aufenthalt) und Whitehorse (2 Stunden Flugzeit).

Nach zwei Tagen in Whitehorse - wir durften bei guten Bekannten übernachten - flogen wir am Montag, 2.2. weiter nach Dawson City, wo wir heute, 4.2. immer noch sind. Voraussichtlich wird es am 10.2. dann endlich ab nach Poppy Creek gehen. Derzeit messen wir minus 38 Grad bei klarem, sonnigem Wetter. 

Hier einige Eindrücke unserer ersten Tage zurück im Yukon:
Spaziergang in Dawson bei minus 35 Grad, 3.2.2015

Spaziergang in Dawson bei minus 35 Grad, 3.2.2015


Im Flugzeug von Whitehorse nach Dawson, 2.2.2015


Ein Schnee-Stachelschwein, in Whitehorse, 1.2.2015

Auf dem Weg zum Flugzeug am Flughafen Whitehorse, 2.2.2015

Sunday, November 9, 2014

Neues Buch: Familienalltag in der Wildnis des kanadischen Yukon Territoriums

Ich habe die vergangenen Monate (es müssen an die sieben gewesen sein) damit zugebracht, ein neues Buch zu schreiben. "Familienalltag in der Wildnis des kanadischen Yukon Territoriums" heißt es und ist eine Fortsetzung von "Alltag in der Wildnis des kanadischen Yukon Territoriums". Und am 22.11.2014 darf ich es zum ersten Mal vorstellen: um 19 Uhr im Pfarrzentrum in Treffling (nahe Linz, Oberösterreich).

Weitere Vortragstermine:
- 10. Dezember 2014, 17 Uhr, Wien, Bundesministerium für Bergbauernfragen. Im Zuge des "Internationalen Tages der Berge" darf ich über unser Leben in der Wildnis am Fuße der Ogilvie-Berge berichten.

- 21. Januar 2015, 19.30 Uhr, Pfarrzentrum Pabneukirchen. Vortrag in meiner Heimatgemeinde im oberösterreichischen Mühlviertel.



Saturday, November 1, 2014

Wildnisbewohner zu Besuch in Zivilisation

Anya und ich sind derzeit zu Besuch in Österreich. Geschichten und Fotos aus der Wildnis gibt es also vorerst nicht. Aber hier sind einige Eindrücke aus dem oberösterreichischen Mühlviertel am 1. November.





Sunday, September 21, 2014

Was macht ein Kind in der Wildnis im Herbst?

Anya geht gut, gerne und lange Strecken zu Fuss. So wanderten wir auf unserem Waldweg flussabwärts und dann am Flussufer nach Hause. Auf halber Strecke brauchte Anya eine kleine Stärkung und dann ging es flott weiter.

Unsere Beerensaison ist so gut wie vorüber. Aber Anya findet immer wieder einige Preiselbeeren zum Naschen.
Anya isst Rosinen am Flussufer, 19.9.2014

Anya pflückt die letzten Preiselbeeren, 20.9.2014